a poem for every day

Sonntag, 5. März 2006

der abend nach dem abend

einsam zwischen ihren bildern
sie sind mehr als zeichen
niemals will es reichen
in dem wald zu wildern

wehmut an den plätzen
lange ist es her
s' ist der berg, war nie das meer
ihr könnt euch jetzt setzen

so wirds einmal werden
sie trägt es nur voraus
mit uns, hält es aus
langsam gehend in die erden

es wird weh tun
es tut weh
so ist es beschaffen

nüchtern in den waffen
es tut weh
morgen, gestern, nun

Donnerstag, 2. März 2006

the years

das glück
für
die unerwartet zurückgekehrten
winterspitzen der bäume
den kopf zu heben

durchs s-bahn-fenster
schnee, schnee
musst staunend
die songs
klingen lassen

im fahrstuhl friedrichstraße
spielt waits
beim starren
auf schöne geschichten
fremd gebundener schuhe

ein ausdruck deines
schmerzlich vermißten lebens
kehrt heute zurück
als geschenk
das wußtest du schon

Mittwoch, 1. März 2006

klostertag

es war nicht deine tür
und ihr lachen
galt alten geschichten
du bleibst bei gedichten

unscharf dein gang
und unsicher dazu
wie stets an diesem ort
bleibt suche nach dem wort

du atmest die dämpfe
einer bollernden triebkraft
und trägst jene tage
auf eigener trage

besungene wüste
hart und less arty
bei dir zu bleiben und zu gehen
ist mehr als verstehen

Freitag, 17. Februar 2006

fremde federn am bufett

sie laden dich ein
du singst trotzdem
einen ordentlichen diss
und sie klatschen
denn ihr name
kam drin vor
sie klatschen
bei existenziellen fragen
sie klatschen
sie weg
sie klatschen sich frei
von allem
was sie bedroht
die ironie ist nicht tot
die adressaten sind nur taub
oder selbstverliebt
sie haben angst
und ich hab hunger
-------
"die ironie ist tot" vor jahren irgendwo gelesen

Donnerstag, 16. Februar 2006

ein jahr her

vor einem jahr
da war es da
es bäumte sich
und räumte mich
in neue räume
sie waren alt
und ich versäume
jenen brief
zu beschweren
mit den werten
die er verhieß
sicherheit
und heimgehn
in die eigene
erträumte
oder soll ich sagen
erlogene geschichte

Mittwoch, 15. Februar 2006

dunkelweinrotes warten

es gibt sie
die dunklen wohnungen
direkt
hier
da vegetieren menschen
zwischen weinroten tapeten
und warten
auf alles
was besser ist
es fühlt sich weiblich an
oder gut
oder mächtig
oder wie alles zusammen
es ändert
den kaputt geträumten horizont
die dunkelheit
die wohnung
und nicht nur
das fernsehprogramm
und das geld
das regelmäßig
gekürzte
schmarotzer-hetze
von den
dafür bezahlten
und das warten
wurde ein wall
gegen alles
nicht einmal leiden
kann ich mit ihnen
und werd gekürzt
mit jedem blick
gleich morgen
höre ich auf
zu warten
gleich morgen
gehe ich los

Dienstag, 14. Februar 2006

gold

schwimmen
ist ein bisschen
wie sterben
immer wieder
abtauchen
in das reich
ohne gedanken
unterm oben
bleibt der körper
er selbst
und greift
um sich
um stetig
aufzutauchen
der lebenskampf
a beautiful struggle
bekommt
form und trance
ganz ohne rucksack
ganz ohne schläge
der körper
pulsiert durch die bahnen
und will sterben
und will leben
hauptsache
in bewegung bleiben
das noch können
gold for the price of silver
lebendig sein
dürfen
schwimmen
wollen
in die tiefe
wie ein eigener
wie ein durchhalten
dran bleiben
du bewegst dich
welche kraft;
welche ausdauer
zeit ohne rolle
rollst dich
unaufhörlich
gegen massen
gegen weltliches
gegebenes
gegen das
unbezwingbare mehr
und bleibst im strom
-------
"live is a beautiful struggle" von mos def
"gold for the price of silver" von kings of convienience

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