a poem for every day
ich war so lange traurig
und nun brummt mein kopf
ich versende letzte bits
und versinke in einem esperanto
an verständnis
am anderen ende
von very long island
versenkst du letzte aufgaben
in die gegenwart der
metropole
und ich erhoffe etwas grips
und kraft
etwas mehr phantasie
aus diesem schädel
der alles aufsaugt und am ende
viel zu schlapp ist
für eine einzige sinnvolle silbe
ist das nicht schade um das konzert
sagte der junge
als sie durch die absperrung kamen
aber wenn die so laut spieln
wenn die so laut spielen
sagte die mutter
weich und warm
ohne jeden ton von bitterkeit
wow
vielleicht ein briefchen
gegen die stummheit
die alles sieht
und nicht verletzten will
das darf man nicht
aber man darf auch nicht schweigen
wenn nebenan
die alte leier selbständiger, stinkender wird
zum abschied
sag ich vielleicht ein paar worte
die ich so oder so
nicht tragen kann
anfällig
für die töne
und den glanz
das war wohl so
beabsichtigt
nur:
von wem?
mitsamt ihrer haut
hat sie sich
für einen urlaub
von all dem
eingesetzt
einen jeden nun mal
ursprünglich umspannend
jahre später
sagte er
mit unerhört weicher stimme:
ich vertrage das nicht
da hat es angefangen
mich zu heilen
da hab ich mir
die worte selbst gestohlen
ach nein
die worte sind noch da
allein der wille fehlt
sie zu suchen
ich schreibe mir ein lied
lautlos
verwanze jede zeile
verwandle jeden schritt
in gedankenmaterial
erdrückend wendet sich
kein blatt im herbst
und selten sagt einer
was du hast ist reichlich
bunt und wiegt
genug
dafür
einen ort
wie einen weinberg bebauen
einen traum
wie einen ort begehen
und zwischen diesen welten
den mut nicht verlieren
bei jedem schritt
das neue im neuen sehen können
in einem hinterhof voll schutt
in dem ich mich
so gerne
sule
schon lange
fehlt etwas halbes
und so ganz ohne
meine teile
mag ich auch nicht mehr
als funktionieren
ich sende alte signale
und frage nach stunden
die mich in die tage harken
von arbeit strukturiert
es liegt etwas in meinen händen
ein halbgewalkter entschluss
eine bittre traube
ach hätt' ich doch einen weinberg
und nicht
mich
flirren darf es ja
nur nicht
niedergelegt werden
dieses flirren
nicht dahin gebügelt
in stabenlose flächen
in seelenloses papier
denn dann stirbt
etwas
mein tag
und die tage danach
schütteln sich
geschnitten
soll
weiterflirren
hinflirren auf jenen
punkt
wo gelb hinzuckt
und weiß sich sammelt
punkt:
das bist du
denn du lebst
zwischen morgen und abend
und ich lebe
zwischen morgen und abends
und wir leben
zwischen nacht und tag
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meiner arbeit gewidmet